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Baum der Nächstenliebe kann geschmückt werden


Zum siebten Mal steht der Baum der Nächstenliebe des St. Vincentiusvereins vor der katholischen Stadtkirche „Unsere Liebe Frau“. Gegen eine Spende können an den ersten drei Adventssonntagen und im Rahmen des Eppinger Weihnachtsmarkts am kommenden Samstag zwischen 13 Uhr und 19 Uhr grüne, rote und goldene Baumkugeln aufgehangen werden. Der Erlös der Spendenaktion, wer außerhalb dieser Zeiten spenden möchte, für den liegen Überweisungsträger in der Kirche bereit, geht in diesem Jahr an die Helfer vor Ort Kraichgau-West. Kraichgau-West umfasst das Stadtgebiet Eppingen, die Statteile sowie die Gemeinde Ittlingen. „Wir sind komplett auf Spenden angewiesen“, macht Dr. Stefan Linke, Notarzt und niedergelassener Arzt in der Großen Kreisstadt deutlich, „wir bekommen von der Stadt Eppingen und der Gemeinde Ittlingen jährlich einen Zuschuss, ansonsten aber keinerlei öffentliche Zuwendungen.“ Die Spende aus der Weihnachtsaktion, „werden wir dazu verwenden, unsere Notfallrucksäcke wieder aufzufüllen.“ Wie notwendig Spenden sind, macht Dr. Linke daran deutlich, „dass wir in den nächsten zwei Jahren unsere ganzen Defibrillatoren austauchen müssen und ein Gerät alleine um die 2.000 Euro kostet.“ Alleine die Batterie des lebensrettenden Geräts, erzählt Melanie Thomaier, die in Elsenz als Helferin vor Ort unterwegs ist, „kostet 200 Euro.“ Rund 600 Alarmierungen gab es für die ehrenamtliche Helfergruppe im vergangenen Jahr, „ob wir rausfahren, ist alleine unsere Entscheidung“, macht Melanie Thomaier deutlich. Die Helfer vor Ort, so ergänzt Dr. Linke, „ist aus der Nachbarschaftshilfe hervorgegangen und die Helfer werden bei einem Notruf parallel zu Notarzt und Rettungswagen alarmiert.“ Wobei es hier Einschränkungen gibt. „Wir haben durchgesetzt, dass die Helfer vor Ort nicht alarmiert werden, wenn Hieb-, Stich- oder Schusswaffen im Spiel sind.“ Oft, so die Erfahrungen von Melanie Thomaier, „ist es neben der Erstversorgung vor Ort wichtig, dass wir die Patienten und ihre Angehörigen einfach nur betreuen, mal die Hand halten und die Patienten beruhigen.“ Zudem, „kann ich, bis der Rettungswagen und der Notarzt eintreffen, schon viel abchecken, beispielsweise Blutdruckmessen, Unterlagen zusammenstellen, Vorerkrankungen eruieren und natürlich auch Erste Hilfe leisten.“ Denn, das macht sie auch deutlich, „wir dürfen keine Medikamente geben oder Infusionen legen.“ In den ersten zehn, 15 Minuten, so Melanie Thomaier, „sind wir alleine beim Patienten, „und diese erste Hilfe kann man wirklich nicht hoch genug schätzen“, ergänzt Dr. Linke, „die Helfer vor Ort sind für mich die wahren Helden der Gesellschaft.“ 15 bis 17 Helfer vor Ort sind derzeit im Einsatz, „was bedeutet, dass wir dringend Nachwuchs suchen“, bekräftigt Dr. Linke. Darunter seien viele junge Menschen, die, „oft nach dem Schulabschluss zum Studieren oder zur Berufsausbildung wegziehen und uns deshalb nicht mehr unterstützen können.“ Rund ein halbes Jahr dauert die Ausbildung, die vom Deutschen Roten Kreuz, zu dem die Helfer vor Ort gehören, durchgeführt wird. „Dazu kommt noch eine Schulung bei uns“, so Dr. Linke und macht deutlich, „bei uns fährt nach der Ausbildung niemand alleine mit Blaulicht durch die Gegend, die Helfer werden langsam an ihre Aufgaben herangeführt, müssen beispielsweise auch mal einen Tag auf dem Rettungswagen mitfahren und werden vor allem auch psychologisch geschult.“

Bild:

Christbaumkugeln für einen guten Zweck (von links): Melanie Thomaier, Stefan Linke, Philipp Lehradt (Helfer vor Ort), Martina Faber und Ulrich Hettler vom Vincentiusverein hängen fürs Foto die ersten Kugeln auf.

Foto: Franz Theuer

Veröffentlichung des Artikel mit freundlicher Genehmigung der Kraichgau Stimme


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