Helfer vor Ort erhielten eine großzügige Spende, die neues Gerät für den Einsatzwagen ermöglicht hat
Schon wenige Augenblicke nach der Spendenübergabe meldete sich der Piepser und Notfallsanitäter Philipp Lehradt musste zum ersten Einsatz mit dem neuen, im
Einsatzfahrzeug integrierten Defibrillator in einen Eppinger Stadtteil eilen. Dank der Spende von der Firma FM Systeme Förder- und Montagetechnik Schmalzhofer GmbH in Eppingen konnte das neue Gerät für den DRK-Arbeitskreis „Helfer vor Ort“angeschafft werden.
Dieser Defibrillator, mit dem ein EKG erstellt, die Sauerstoffwerte von Erwachsenen und Kindern gemessen sowie eine Herzdruckmassage überwacht werden können, ist überdies
kompatibel mit den Geräten der Rettungswagen. Die Helfer vor Ort sind ehrenamtlich tätig und allesamt ausgebildete Sanitätshelfer. Sie unterstützen Notärzte, da die Helfer schneller bei Einsätzen vor Ort sein können. Denn
meist wohnen sie im Ort oder in der Nachbarschaft, während die Rettungswagen von der
nächsten Leitstelle kommen und im Durchschnitt 15 Minuten benötigen. Die Eppinger
Helfer vor Ort haben ein gut ausgestattetes Fahrzeug, das ebenfalls über Spenden
finanziert wurde. Wenn der Wagen im Einsatz ist und ein neuer Notruf ein geht, fahren die Helfer auch in ihrem privaten Auto zum nächsten Einsatz, dann sind sie mit einem
Rettungsrucksack ausgestattet, den alle haben, berichtet Rettungssanitäterin Melanie
Thomaier, die vor allem in ihrem Wohnort Elsenz im Einsatz ist. Im Jahr 2007 haben die DRK Ortsvereine von Eppingen, Elsenz, Mühlbach und Richen den
Arbeitskreis Helfer vor Ort Kraichgau West im DRK Kreisverband Heilbronn gegründet. Zusammen mit weiteren ehren- und hauptamtlichen DRK-Mitgliedern in Adelshofen,
Kleingartach, Ittlingen und Rohrbach kann das Team auf knapp 20 Helfer vor Ort
zurückgreifen. Gut 80 Prozent aller Notfälle, zu denen die Helfer gerufen werden, sind Herz-Kreislaufprobleme oder Schlaganfälle sowie Bewusstlosigkeit. Unfälle machen nur fünf
bis zehn Prozent der Einsätze aus, so Notarzt Stefan Linke, der sich auch bei den Helfern vor Ort engagiert. Deshalb sei das neue Gerät so wichtig. Der Vorteil von dem neuen Defibrillator ist, dass die Anschlüsse kompatibel mit den Geräten der Rettungswagen sind. Das spart im Notfall Zeit. Außerdem haben die Helfer mit dem neuen Gerät mehr
Möglichkeiten. Die meisten der 15 Aktiven wurden bereits in die Handhabung eingewiesen, die übrigen werden in den nächsten Tagen geschult. „Der Einsatz der Helfer ist bewundernswert, wir wollten gern einen Beitrag dazu leisten“, sagte Geschäftsführerin Tina Schmalzhofer, in deren Firmenräumen in der Jakob Dieffenbacher-Straße 1 das Gerät offiziell übergeben wurde. Ein Drittel des 9100 Euro teuren Gerätes hat die Firma übernommen.
Bild:
Freuen sich über den neuen Defibrillator (von links) Notarzt Stefan Linke, Katrin Schmalzhofer-Rathke, Tina Schmalzhofer, Notfallsanitäter Philipp Lehradt, Rettungssanitäterin Melanie Thomaier und Notfallsanitäterin Johanna Rühle.
Foto: Ines Schmiedl und Sophie Doerjer